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Tag: bedroht
Selten, gefährdet, bedroht - Rote Listen für den Balkan
2016-06-22 14:59:12| Euronatur - Pressemitteilungen
Wie erstellt man eine Rote Liste für ein Land? Welche Kriterien müssen dabei beachtet werden? Wie bewertet man den Zustand von Arten für die Rote Liste? Zu Fragen rund um die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wurden 30 Mitarbeiter von EuroNatur-Partnerorganisationen im Rahmen eines Workshops geschult, der vom 6. bis 10. Juni in Veliko Gradiste in Serbien stattfand.
Storchenlebensräume in Europa bedroht
2015-06-29 11:34:00| Euronatur - Pressemitteilungen
Vom 25.-27. Juni 2015 fand die 12. Konferenz der Europäischen Storchendörfer in Èigoæ, Kroatien, statt. Weit mehr als 50 Teilnehmer folgten der Einladung des Europäischen Storchendorfs Èigoæ.Europäische Storchendörfer fordern verbesserten Schutz Pressemitteilung vom 29. Juni 2015 Radolfzell. Vom 25.-27. Juni 2015 fand die 12. Konferenz der Europäischen Storchendörfer in Èigoæ (Gemeinde Sisak), Kroatien, statt. Weit mehr als 50 Teilnehmer folgten der Einladung des Europäischen Storchendorfs Èigoæ. Neben den Bürgermeistern und Vertretern aus 11 Europäischen Storchendörfern nahmen auch ausgewählte internationale Weißstorchexperten teil, sodass insgesamt 13 Nationen vertreten waren. Die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur zeichnet europäische Gemeinden aus, die sich um den Storchenschutz besonders verdient gemacht haben. Im Jahr 1994 war Èigoæ das erste Europäische Storchendorf, das die begehrte Auszeichnung erhielt. Inzwischen umfasst das Netzwerk der Europäischen Storchendörfer 14 Gemeinden in Europa. Die Weißstorchvorkommen haben sich in den letzten Jahren zwar in vielen Regionen Europas etwas erholt, aber der Verlust von Feuchtwiesen und -weiden, die zu den wichtigsten Nahrungsflächen der Weißstörche gehören, schreitet dramatisch voran. Wir fordern neben dem strengen Schutz dieser bedrohten Lebensräume auch die Renaturierung von bereits zerstörten Feuchtwiesen, betonte Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der EuroNatur Stiftung in Èigoæ. Grasökosysteme, zu denen die Feuchtwiesen und -weiden gehören, zählen zu den artenreichsten Ökosystemen überhaupt. Allerdings ist die Artenvielfalt der Grasökosysteme zunehmend durch die Aufgabe der extensiven Weidewirtschaft zu Gunsten der intensiven Landwirtschaft bedroht. Zudem weisen mehr als drei Viertel aller erhaltenen Grasökosysteme in der Europäischen Union einen ungünstigen Erhaltungszustand auf. In der auf der 12. Konferenz der Europäischen Storchendörfer verabschiedeten Erklärung von Èigoæ bringen die Europäischen Storchendörfer sowie internationale Storchenexperten ihre Sorge über die bestehenden Bedrohungen für Weißstörche zum Ausdruck. Vor allem der unvermindert rasch voranschreitende Verlust an extensiv genutzten, feuchten Wiesen und Weiden, wirkt sich vielerorts sehr negativ auf die Vorkommen der Weißstörche aus. Die Teilnehmer der 12. Konferenz der Europäischen Storchendörfer fordern dringend den Schutz der feuchten Wiesen und Weiden sowie die Renaturierung von bereits zerstörten Feuchtwiesen. Auch den Stromtod von ungezählten Weißstörchen und anderen Großvögeln prangern die Europäischen Storchendörfer an und fordern zumindest die Umsetzung der bestehenden Richtlinien zur Sicherung von Strommasten und -leitungen. Ferner fordern die Europäischen Storchendörfer, die Planungen zum Ausbau des Flugplatzes Grenchen zu stoppen, da hierdurch das Storchenvorkommen im Europäischen Storchendorf Altreu (Schweiz) massiv bedroht würde. In einer Feierstunde unterzeichneten die Bürgermeister und offiziellen Vertreter aus zehn Europäischen Storchendörfern eine Kooperationsvereinbarung, mit der sie sich zum effektiven Schutz des Weißstorchs und seiner Lebensräume auf ihren Gemarkungen verpflichten. Die Europäischen Storchendörfer möchten dadurch auch ein vorbildliches Beispiel für einen europaweit koordinierten Naturschutz geben, der sich an regionalen Bedürfnissen orientiert. Die bisher umgesetzten Maßnahmen umfassen unter anderem das systematische Monitoring der Storchenbestände, die Bereitstellung von Unterlagen für den Horstbau, den sicheren Umbau von vogelgefährlichen Strommasten und -leitungen, die Erhaltung und Wiederherstellung extensiv genutzter Wiesen und Weiden sowie Umweltbildungsarbeit. Die Erfahrungen in den Europäischen Storchendörfer zeigen, dass sich die Aktivitäten zum Storchenschutz nicht nur positiv auf die Weißstörche, sondern auch auf die Menschen in ihren Gemeinden auswirkt. Denn eindrucksvolle Storchenkolonien ziehen nicht nur weitere Störche, sondern auch viele Besucher an. Hintergrundinformationen:Zur Initiative Europäische Storchendörfer und den bislang ausgewiesenen DörfernErklärung von CigocKooperationsvereinbarung der Europäischen Storchendörfer zum effektiven Schutz des Weißstorchs und seiner Lebensräume Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 10, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org, Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer, Pressekontakt: Katharina Grund
Staudammflut bedroht Schutzgebiete auf dem Balkan
2015-05-21 10:02:00| Euronatur - Pressemitteilungen
Laut einer aktuellen Studie von Riverwatch und EuroNatur über Wasserkraftprojekte in Schutzgebieten, sind zwischen Slowenien und Albanien 535 Projekte in strengen Schutzgebieten geplant, davon allein 113 mitten in Nationalparken.113 Wasserkraftwerke in Nationalparken geplant Gemeinsame Pressemitteilung von EuroNatur und RiverwatchWien, Radolfzell, 21.5.2015. Am kommenden Sonntag, dem 24.5. ist der "European Day of Parks", ein Tag an dem man die Naturschutzgebiete Europas feiert und ihre Vorzüge preist (www.europarc.org). Doch vor allem auf dem Balkan gibt es wenig Grund zum Feiern. Ganz im Gegenteil: Laut einer aktuellen Studie von Riverwatch und EuroNatur über Wasserkraftprojekte in Schutzgebieten, sind zwischen Slowenien und Albanien 535 Projekte in strengen Schutzgebieten geplant, davon allein 113 mitten in Nationalparken (untersucht wurden insgesamt 1.640 große, mittlere und kleine Wasserkraftwerke). Häufig mit Unterstützung von internationalen Unternehmen und Banken, vor allem aus der EU. " Damit sind nicht nur die Gebiete an sich bedroht, sondern auch der generelle Wert der Schutzkategorie. Welchen Sinn hat die Marke Nationalpark, wenn dort selbst Kraftwerke gebaut werden können?, fragt Ulrich Eichelmann von Riverwatch. Naturschutzgebiete sollen die Natur und deren Artenvielfalt erhalten. Das gilt ganz besonders für Nationalparke, in denen jede wirtschaftliche Nutzung untersagt ist. Doch das wird auf dem Balkan systematisch ignoriert - sowohl von EU-Mitgliedsstaaten wie Slowenien oder Kroatien, wie auch von EU-Beitrittskandidaten wie Albanien. 535 Wasserkraftprojekte sind mitten in Nationalparken, Biosphärenparks, UNESCO-Weltnaturerbegebieten, Ramsar-Schutzgebieten oder in Natura 2000-Gebieten in Planung. "Wasserkraftwerke haben in strengen Schutzgebieten, allen voran in Nationalparken, nichts verloren. Die Banken und Finanzinstitute sowie die Europäische Union müssen die Finanzierung von Wasserkraftwerken in Schutzgebieten sofort stoppen. Denn sonst sind sie wertlos und das Artensterben geht weiter", so Gabriel Schwaderer von EuroNatur. Die 535 geplanten Wasserkraftwerke bedeuten Zerstörung der Schutzgebiete durch den Bau von Staudämmen, Straßen, Stromleitungen und häufig auch die Ableitung des Wassers. Die Projekte aufgeteilt nach Schutzgebieten: * 113 in Nationalparken* 23 in Biosphärenparks, Ramsar- und Weltnaturerbegebieten* 131 in Natura 2000-Gebieten * 268 in strengen nationalen Schutzgebieten (Naturschutzgebiete, Emerald Sites)Darüber hinaus liegen weitere 282 Wasserkraftprojekte in weniger strengen Schutzkategorien wie in Landschaftsschutzgebieten oder Naturparks. Nimmt man diese Kategorie dazu, sind insgesamt 817 Wasserkraftprojekte auf dem Balkan in Schutzgebieten geplant.Und damit nicht genug: Viele der Projekte werden mit Hilfe internationaler Firmen und Banken geplant und gebaut, vor allem aus der EU. So auch in Mazedoniens größtem Nationalpark, dem Mavrovo-Nationalpark. Dort sind 22 Wasserkraftwerke geplant, teilweise finanziert von Weltbank, EBRD (European Bank for Reconstruction and Development) sowie der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Ein weiteres Beispiel ist der albanische Nationalpark " Bredhi i Hotovës ": Dort baut das österreichische Unternehmen ENSO Hydro aktuell mit finanzieller Hilfe der Österreichischen Entwicklungsbank (OeEB) und der Weltbank Wasserkraftwerke mitten im Nationalpark. Weitere Informationen: Die komplette Studie Hydropower Projects in Protected Areas on the Balkans Die Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas: Der Balkanhalbinsel droht eine wahre Staudammflut. Mehr als 630 mittlere und große Wasserkraftwerke sind zwischen Slowenien und Albanien geplant (in dieser Summe sind die Kleinwasserkraftwerke nicht enthalten). Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Balkanländern die internationale Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas ins Leben gerufen. Mehr Informationen unter: www.balkanrivers.net/deRuckfragen:Katharina Grund EuroNatur: katharina.grund@euronatur.org + 49 7732 92 72-10Ulrich Eichelmann, Riverwatch, ulrich.eichelmann@riverwatch.eu, +43 6766621512
Staudammflut bedroht Schutzgebiete auf dem Balkan
2015-05-21 10:02:00| Euronatur - Pressemitteilungen
Laut einer aktuellen Studie von Riverwatch und EuroNatur über Wasserkraftprojekte in Schutzgebieten, sind zwischen Slowenien und Albanien 535 Projekte in strengen Schutzgebieten geplant, davon allein 113 mitten in Nationalparken.113 Wasserkraftwerke in Nationalparken geplant Gemeinsame Pressemitteilung von EuroNatur und RiverwatchWien, Radolfzell, 21.5.2015. Am kommenden Sonntag, dem 24.5. ist der "European Day of Parks", ein Tag an dem man die Naturschutzgebiete Europas feiert und ihre Vorzüge preist (www.europarc.org). Doch vor allem auf dem Balkan gibt es wenig Grund zum Feiern. Ganz im Gegenteil: Laut einer aktuellen Studie von Riverwatch und EuroNatur über Wasserkraftprojekte in Schutzgebieten, sind zwischen Slowenien und Albanien 535 Projekte in strengen Schutzgebieten geplant, davon allein 113 mitten in Nationalparken (untersucht wurden insgesamt 1.640 große, mittlere und kleine Wasserkraftwerke). Häufig mit Unterstützung von internationalen Unternehmen und Banken, vor allem aus der EU. " Damit sind nicht nur die Gebiete an sich bedroht, sondern auch der generelle Wert der Schutzkategorie. Welchen Sinn hat die Marke Nationalpark, wenn dort selbst Kraftwerke gebaut werden können?, fragt Ulrich Eichelmann von Riverwatch. Naturschutzgebiete sollen die Natur und deren Artenvielfalt erhalten. Das gilt ganz besonders für Nationalparke, in denen jede wirtschaftliche Nutzung untersagt ist. Doch das wird auf dem Balkan systematisch ignoriert - sowohl von EU-Mitgliedsstaaten wie Slowenien oder Kroatien, wie auch von EU-Beitrittskandidaten wie Albanien. 535 Wasserkraftprojekte sind mitten in Nationalparken, Biosphärenparks, UNESCO-Weltnaturerbegebieten, Ramsar-Schutzgebieten oder in Natura 2000-Gebieten in Planung. "Wasserkraftwerke haben in strengen Schutzgebieten, allen voran in Nationalparken, nichts verloren. Die Banken und Finanzinstitute sowie die Europäische Union müssen die Finanzierung von Wasserkraftwerken in Schutzgebieten sofort stoppen. Denn sonst sind sie wertlos und das Artensterben geht weiter", so Gabriel Schwaderer von EuroNatur. Die 535 geplanten Wasserkraftwerke bedeuten Zerstörung der Schutzgebiete durch den Bau von Staudämmen, Straßen, Stromleitungen und häufig auch die Ableitung des Wassers. Die Projekte aufgeteilt nach Schutzgebieten: * 113 in Nationalparken* 23 in Biosphärenparks, Ramsar- und Weltnaturerbegebieten* 131 in Natura 2000-Gebieten * 268 in strengen nationalen Schutzgebieten (Naturschutzgebiete, Emerald Sites)Darüber hinaus liegen weitere 282 Wasserkraftprojekte in weniger strengen Schutzkategorien wie in Landschaftsschutzgebieten oder Naturparks. Nimmt man diese Kategorie dazu, sind insgesamt 817 Wasserkraftprojekte auf dem Balkan in Schutzgebieten geplant.Und damit nicht genug: Viele der Projekte werden mit Hilfe internationaler Firmen und Banken geplant und gebaut, vor allem aus der EU. So auch in Mazedoniens größtem Nationalpark, dem Mavrovo-Nationalpark. Dort sind 22 Wasserkraftwerke geplant, teilweise finanziert von Weltbank, EBRD (European Bank for Reconstruction and Development) sowie der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Ein weiteres Beispiel ist der albanische Nationalpark " Bredhi i Hotovës ": Dort baut das österreichische Unternehmen ENSO Hydro aktuell mit finanzieller Hilfe der Österreichischen Entwicklungsbank (OeEB) und der Weltbank Wasserkraftwerke mitten im Nationalpark. Weitere Informationen: Die komplette Studie Hydropower Projects in Protected Areas on the Balkans Die Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas: Der Balkanhalbinsel droht eine wahre Staudammflut. Mehr als 630 mittlere und große Wasserkraftwerke sind zwischen Slowenien und Albanien geplant (in dieser Summe sind die Kleinwasserkraftwerke nicht enthalten). Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Balkanländern die internationale Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas ins Leben gerufen. Mehr Informationen unter: www.balkanrivers.net/deRuckfragen:Katharina Grund EuroNatur: katharina.grund@euronatur.org + 49 7732 92 72-10Ulrich Eichelmann, Riverwatch, ulrich.eichelmann@riverwatch.eu, +43 6766621512
Saline Ulcinj weiterhin akut bedroht
2015-02-25 12:08:00| Euronatur - Pressemitteilungen
Für zahlreiche Enten- und Wasservogelarten zählt die Saline Ulcinj in Montenegro zu den wichtigsten Rastplätzen auf ihrer Reise durch den Mittelmeerraum. Doch das wertvolle Naturerbe der Saline Ulcinj droht dem Massentourismus zum Opfer zu fallen. EuroNatur fordert sofortigen Schutz des international bedeutenden Feuchtgebiets Presseinformation vom 25. Februar 2015 Radolfzell. Jetzt beginnt wieder der Vogelzug. Für zahlreiche Enten- und Wasservogelarten zählt die 1.500 Hektar große Saline Ulcinj in Montenegro zu den wichtigsten Rastplätzen auf ihrer Reise durch den Mittelmeerraum. Doch es könnte das letzte Mal sein, dass Knäkenten und Löffler sowie viele Limikolenarten dort eine überlebenswichtige Rast einlegen können, um ihre Energiereserven aufzutanken. Denn das wertvolle Naturerbe der Saline Ulcinj droht dem Massentourismus zum Opfer zu fallen. Damit würde zudem eines der bedeutendsten Brutgebiete an der östlichen Adria verloren gehen. Derzeit müssen wir die schleichende Zerstörung eines der wichtigsten Feuchtgebiete im Mittelmeerraum beobachten und niemand unternimmt etwas dagegen. Wir erwarten von der Regierung Montenegros die Einlösung ihrer nationalen und internationalen Zusagen, die Naturwerte der Saline Ulcinj zu schützen, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der international tätigen Naturschutzstiftung EuroNatur. Ein phantastischer Teil des europäischen Natur- und Kulturerbes soll der Gier einiger Weniger geopfert werden. EuroNatur geht davon aus, dass die Salzgewinnung in der Saline Ulcinj gezielt unmöglich gemacht werden soll. Der Salinenbetrieb steht nicht im Widerspruch mit dem Naturschutz. Im Gegenteil: Erst durch die jährliche Überflutung und das anschließende, langsame Trockenfallen der Verdunstungsbecken entstehen die günstigen Brut-, Rast- und Überwinterungsbedingungen für Wasser- und Watvögel. Fällt der Salinenbetrieb weg, wird die Saline als Vogelschutzgebiet drastisch entwertet. Das wiederum verbessert die Chancen für die erwünschte Überbauung des Gebiets. Entstehen sollen eine Marine, große Hotelkomplexe und eine Bungalowsiedlung. Die Eigentums- und Nutzungsverhältnisse in der Saline Ulcinj sind undurchsichtig. Die ehemalige Staatsfirma Solana Bajo Sekuliæ AD Ulcinj wurde im Jahr 2005 vom Unternehmen Eurofonds gekauft. Im Jahr 2012 wurde Solana Bajo Sekuliæ AD Ulcinj insolvent. Ob Eurofonds seinerzeit für 800.000 Euro nur die Staatsfirma Solana Bajo Sekuliæ AD Ulcinj mit den Nutzungsrechten für die Salzgewinnung in der Saline oder die gesamten Eigentumsrechte für das 1.500 Hektar große Gebiet erworben hat, wird derzeit vor Gerichten in Montenegro geklärt. Dennoch hat das Unternehmen und seit 2012 auch der Insolvenzverwalter bereits elfmal versucht, die Saline für Beträge zwischen 179 und 256 Millionen Euro zu verkaufen. Solche Preisvorstellungen lassen sich nur rechtfertigen, wenn es künftig eben nicht um die Salzgewinnung, sondern um eine Tourismusentwicklung im großen Stil gehen soll, sagt Gabriel Schwaderer. Hierzu passt auch, dass das Management der Firma Solana Bajo Sekuliæ AD Ulcinj seit Übernahme der Saline keinerlei Mittel mehr in das Geschäft der Salzgewinnung investiert hat. Im letzten Jahr wurden große Pumpen gestohlen und zerstört. Auch der Insolvenzverwalter hat dieser Sabotage tatenlos zugesehen. Zwar haben Regierung und Parlament in Montenegro bereits im Jahr 2012 beschlossen, dass die Saline Ulcinj unter Schutz gestellt wird. Passiert ist bisher aber nichts. Stattdessen hat sich der Zustand des Naturjuwels mehr und mehr verschlechtert. Obwohl die Saline Ulcinj nach der Ramsar-Konvention ein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung ist und Montenegro diese Konvention gezeichnet hat, steht die Saline Ulcinj immer noch nicht auf der Liste der Ramsar-Gebiete. Zudem erfüllt die Saline Ulcinj die Kriterien als Vogelschutzgebiet der Europäischen Union. EuroNatur fordert den EU-Beitrittskandidaten Montenegro dringend auf, zu verhindern, dass die Saline Ulcinj bis zu einem möglichen EU-Beitritt des Landes völlig zerstört ist. Außerdem hat die Stiftung der montenegrinischen Regierung erneut in mehreren Schreiben nahegelegt, die Saline Ulcinj umgehend unter Schutz zu stellen und ein Management sicherzustellen, welches die Bedingungen für durchziehende und in der Saline brütende Vogelarten verbessert. Nach Auffassung von EuroNatur kommt die Regierung Montenegros ihren internationalen Naturschutzverpflichtungen in keiner Weise nach. Umso wichtiger ist es, dass sich die EU-Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten in die Rettung der Saline Ulcinj einschalten. Hintergrundinformationen: Hintergrundbericht über die aktuelle Situation in der Saline UlcinjRückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 10, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org,Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer, Pressekontakt: Katharina Grund
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